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Ab Mai wieder unbegrenztes Shoppen Nach wochenlangem Corona-Shutdown dürfen ab 2. Mai alle österreichischen Geschäfte und Shoppingcenter wieder öffnen.

Bei XXXLutz sind die Lager übervoll. Die Lebensmittelketten gehen wieder zu den früheren längeren Öffnungszeiten über. Die Masken- und Abstandspflicht bleibt. Die wirtschaftliche Durststrecke ließ indes die Sonntagsöffnungsdebatte wieder aufkochen.

Um die entgangenen Umsatzeinbußen zumindest teilweise kompensieren zu können, haben mehrere Einkaufszentrumsmanager nach einer zumindest teilweisen Öffnung am Sonntag gerufen. Gewerkschaften und die SPÖ Burgenland haben dazu bereits am Dienstag Nein gesagt. Am Mittwoch sprach sich auch die 2001 gegründete "Allianz für den freien Sonntag" dagegen aus.

"In Zeiten von Kurzarbeit und erhöhter Arbeitslosigkeit, verbunden mit Geldeinbußen und Zeitmangel von erweiterten Öffnungszeiten zu träumen, beweist den mangelnden Realitätsbezug mancher selbsternannter Vertreter des Handels", so Philipp Kuhlmann, Sprecher der Allianz, zu der nach eigenen Angaben mehr als 50 Organisationen aus Zivilgesellschaft, Kirchen und Gewerkschaften gehören. Für den Katholische Familienverband wäre die Sonntagsöffnung eine "Rücksichtslosigkeit gegenüber Familien".

Die XXXLutz-Gruppe, die sich wie andere Möbelhäuser gegenüber bereits seit Mitte April offenen Garten- und Baumärkten benachteiligt sah, will die Wiedereröffnung am 2. Mai mit einer großen Preisoffensive starten. "Unsere Lager sind bis an die Decke voll, vor allem die für die letzten sieben Wochen geplanten und georderten Werbe- und Aktionsartikel müssen dringend abverkauft werden", teilte das Unternehmen mit. "So eine Situation gab es in der 75-jährigen Firmengeschichte noch nie." Aktionen soll es sowohl bei XXXLutz als auch bei den ebenfalls zur Gruppe gehörenden Ketten Möbelix und Mömax geben. Das Unternehmen rechnet mit einer erhöhten Nachfrage "vor allem nach hochwertigen Küchen und Einrichtungsgegenständen".

Besonders abpreisen - um bis zu 70 Prozent - wird XXXLutz Gartenmöbel - um sie nicht über den Winter teuer einlagern zu müssen. "So günstig wie heuer wird es Gartenmöbel viele Jahre nicht mehr geben", so Sprecher Thomas Saliger in einer Aussendung.

Die Umbauten der übernommenen Kika-Einrichtungshäuser in Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien liegen unterdessen laut XXXLutz "voll im Plan", ebenso die Vorbereitungen für den Markteintritt von Mömax in der Schweiz. "Sowohl die Projekte in Osteuropa als auch in der Schweiz können termingerecht umgesetzt werden, ebenso unsere neuen Möbelix- und XXXLutz-Einrichtungshäuser in Wolfsberg, sowie die Umbauten in Lauterach und Eugendorf", so Saliger.

Während der Schließzeit seien die Online-Umsätze deutlich gestiegen.

Ab 2. Mai kehren die Lebensmittelketten zu ihren alten Öffnungszeiten zurück. "Mit der Lockerung soll vor allem den Berufstätigen ein stressfreier Einkauf ermöglicht werden", teilte Spar mit. Bei Spar bekommen die Kunden weiter eine kostenlose Mundnasenmaske, auch bei XXXLutz wird es diese gratis geben. Nur Rewe verlangte anfangs dafür 1 Euro pro Stück, jetzt sind die in Packungen verkauften Masken wegen der Umsatzsteuerbefreiung etwas günstiger. "Es sind zwei Euro für die Dreierpackung und 6,30 Euro für die Zehnerpackung", so Rewe-Sprecher Paul Pöttschacher. "Wenn der MNS (Mund-Nasen-Schutz) in der Beschaffung günstiger wird, geben wir diesen Vorteil sofort an unsere KundInnen weiter - wir verdienen damit nach wie vor keinen Cent."

Ab Mitte Mai darf dann die Gastronomie wieder aufsperren und damit auch die Restaurants in Geschäften. "Die österreichweit rund 70 Interspar-Gastronomiebetriebe stehen den Kundinnen und Kunden ab 15. Mai wieder zur Verfügung", ließ etwa Interspar am Mittwoch wissen. Auch Konkurrent Rewe sperrt die Restaurants dann wieder auf. "Merkur-Marktküchen werden mit Start der Gastronomie Mitte Mai wieder geöffnet", so ein Rewe-Sprecher auf Anfrage der APA. Bei der Rewe-Gruppe (Billa, Penny, Bipa usw.) gelten auch ab 2. Mai wieder die üblichen Öffnungszeiten.