Corona-Lockerungen: Hoffen auf Partys ab 1. Juli

Menschenmassen wie auf dieser Party in Pöggstall sind nach eineinhalb Jahren der Pandemie für viele schwer vorstellbar. Auch in der Nachtgastro könnte es aber ab 1. Juli weitere Öffnungsschritte geben.  |  Nitelife, Nitelife
Für Cafés und Restaurants gelten ab 10. Juni weitere Lockerungen. Die heimische Nachtgastro erarbeitet ein Konzept.

Während das Schnitzerl, das Bier und der Kaffee seit mittlerweile zwei Wochen wieder im Gasthaus oder Schanigarten genossen werden können, sind die über 700 Nachtlokale in Niederösterreich seit mittlerweile eineinhalb Jahren weiterhin zu. Den Bereich müsse man mit besonderer Vorsicht betrachten, betont Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne).

Eine erste Erleichterung sollen jedoch die in der Vorwoche präsentierten weiteren Öffnungsschritte bringen – zumindest für Bars und Pubs. Die Sperrstunde wird ab 10. Juni von 22 Uhr auf Mitternacht verlegt. Für Discos, in denen sich vor Corona hunderte Menschen auf den Tanzflächen aneinanderdrängten, wird bereits an Konzepten für die Öffnung gearbeitet.

Die Hoffnung liegt hier auf dem 1. Juli, erklärt Nachtgastro-Sprecher Stefan Ratzenberger. Möglich wäre ein Aufsperren der Discos mit einer Sperrstunde bis 4 Uhr, keiner Maskenpflicht in Innenräumen und die Möglichkeit zur Konsumation an der Bar.

Verordnung Mitte Juni soll Klarheit bringen

Ob in den Clubs tatsächlich schon in wenigen Wochen wieder gefeiert werden kann, soll bei einem Gipfel am Mittwoch besprochen werden. „Klarheit wird die Verordnung Mitte Juni bringen“, sagt Ratzenberger.

Eine Option sei es jedenfalls, dass sich in Zukunft – zumindest in einzelnen Lokalen – nur Geimpfte auf den Tanzflächen tummeln können. „Die Entscheidung, ob nur Geimpfte oder auch Getestete Einlass bekommen, ist aber eine persönliche. Das muss jedem Betreiber überlassen bleiben“, meint Ratzenberger. Denkbar seien, so Pulker, etwa auch Teststraßen vor den Diskotheken.

Für die anderen Gastro-Betriebe gelten weitere kleine Lockerungen schon ab 10. Juni. Neben der späteren Sperrstunde können dann auch mehr Menschen zusammen ins Restaurant oder Café gehen. Indoor dürfen in zwei Wochen acht Personen (bisher vier) an einem Tisch Platz nehmen, outdoor sind es 16 Personen (bisher zehn) – jeweils plus Kinder. Außerdem muss der Abstand zwischen den Gästen nur noch einen statt zwei Meter betragen.

„Gastro-Betrieb ist gut angelaufen“

In NÖ freut man sich über die weiteren Lockerungen. Wenngleich die FPÖ NÖ schon jetzt das Ende einer früheren Sperrstunde gefordert hatte. Gelaufen sei in den vergangenen zwei Wochen seit der Öffnung der Gastronomie alles reibungslos. „Nach der ersten Woche merken wir bereits einen Trend in die richtige Richtung“, ist Wirtschaftsbund-NÖ-Direktor Harald Servus zufrieden. „Die Gäste kommen getestet oder geimpft“, erzählt Doris Schreiber, Betreiberin der „Waldschenke“ im Bezirk Gmünd.

Auch Wirte-Sprecher Pulker seien keine Zwischenfälle bekannt. Gerade bei älteren Leuten sei nach wie vor aber Unsicherheit und Vorsicht zu verspüren. Ein Sorgenkind bleibt außerdem der Tourismus in den Städten. Dass die ausländischen Gäste fehlen, zeige sich etwa auch bei der „am Boden liegenden“ Schifffahrt in der Wachau, sagt Pulker.

Weil der Zutritt zu Gaststätten für jene, die nicht geimpft sind und nicht infiziert waren, nur mit einem Test möglich ist, herrscht in den Teststraßen reger Betrieb. Pro Tag wurden dort zuletzt teilweise weit über 50.000 Covid-Checks gemacht. Alleine am 19. Mai waren es etwa über 75.000. Hinzu kommen über 330.000 Selbsttests, die über die Webplattform eingespielt wurden. Nötig sein wird das Testen künftig erst ab zwölf, nicht wie bisher ab zehn Jahren.