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Ticket-Rückgaben waren im Minimalbereich Utl.: "Wir erziehen die Leute sicher nicht, immer das Gleiche sehen zu wollen" - BILD

Das Nova Rock ist am Sonntag ins Finale gegangen. Die Absage der Toten Hosen habe sich auf den Ticketverkauf nicht mehr ausgewirkt, sagte Festival-Intendant Ewald Tatar im APA-Interview. 220.000 Besucher seien an vier Tagen gekommen. "Die Ticketrückgaben waren in einem dünnen Bereich von ein paar hundert", so Tatar.

APA: Herr Tatar, Sie ziehen also eine zufriedene Bilanz...

Ewald Tatar: Ja, vor allem nicht zuletzt, weil die ersten beiden Tage wegen des Regens eine Herausforderung für uns und natürlich auch für die Besucher waren. Wenn man bedenkt, dass ein paar Ortschaften weiter noch mehr Regen gefallen ist, hatten wir noch Glück.

APA: Bei Limp Bizkit und Volbeat war der Bereich vor der Blue Stage rappelvoll. Andere Bands zogen nicht so ganz. Liegt das an einer falschen Programmierung?

Tatar: Es hat sich sehr aufgeteilt. Überschneidungen von Bands auf den beiden Bühnen haben im Vorfeld bei Besuchern für Aufregung gesorgt. Gestern hat man ganz klar gesehen, wie viele Leute da sind. Zum Teil sind die Leute auch am Campingplatz geblieben. Und es gibt mittlerweile ja auch sehr viel zu tun am Gelände.

APA: Der Wahl der Headliner wurde mangelnde Originalität vorgeworfen. Volbeat waren schon oft da, ziehen aber. Das mag ein gutes Argument sein, sie immer wieder zu holen. Aber erzieht man nicht das Publikum, immer die gleichen Bands sehen zu wollen?

Tatar: Es gibt natürlich Bands, die an der Zielgruppe vorbeigehen. Das ist bei jedem Festival so. Aber deswegen holen wir nicht nur Acts, die garantiert gut gehen. Wir erziehen die Leute sicher nicht, immer das Gleiche sehen zu wollen.

APA: Nächstes Jahr kommen Die Ärzte. Die waren lange nicht auf Tour und sind sicher ein Besuchermagnet. Ist damit für Sie das Nova Rock 2019 "gelaufen"?

Tatar: Nein, gar nicht. Die Umstände waren zwar ideal, erstmals konnten wir vor dem Festival einen Headliner für die nächste Ausgabe ankündigen. Aber zurücklehnen können wir uns nicht. Im Gegenteil, ich bin schon an einigen Dingen dran. Schau ma mal, was uns gelingt.

APA: Kritik gab es daran, dass man 1,60 Euro für die Freischaltung der Cashless-Karten zu zahlen hat - und man diese nicht mehr zurückbekommt.

Tatar: Im Vorjahr war der große Aufreger, dass man sich so lange anstellen musste, wenn man die Karte zurückgeben wollte. Darum haben wir uns was überlegt und zu diesem Schritt entschlossen. Wir haben einen hohen Personalaufwand und die Karten kosten auch etwas, das System kostet Geld, wir müssen ja Gebühren zahlen dafür. Wir haben einen Minimalbetrag ausgehandelt, und jeder kann zu Hause ohne Anstellen den Restbetrag zurückbuchen.

APA: 220.000 Besucher sind etwas weniger als im Vorjahr. Ist man mit dieser Zahl zufrieden oder will man das Festival noch größer machen?

Tatar: Ich setze mir nicht das Ziel, immer Rekorde zu brechen. Wichtig ist, dass das Festival gut ankommt, eine Stimmung erzeugt und die Leute gut und zufrieden heimkommen. Wenn sich das Nova Rock zwischen 160.000 und 220.000 Besuchern bewegt, dann bin ich absolut zufrieden.

(Das Gespräch führte Wolfgang Hauptmann/APA)

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