Viele nehmen einen Sonnenbrand leichtsinnig in Kauf  |  APA (dpa/Symbolbild)

Viele Österreicher holen sich jeden Sommer Sonnenbrand Durchschnittlich 40 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher verwenden "immer" Sonnenschutz. 2017 gaben sie dafür 47 Millionen Euro aus. Trotzdem holt sich mehr als ein Viertel der Bevölkerung (26,7 Prozent) jedes Jahr zumindest einen Sonnenbrand, hat eine Umfrage der Branchenplattform "Kosmetik transparent" ergeben.

Männer sind mit 28 Prozent häufiger betroffen als Frauen mit 25,3 Prozent.

In fünf Jahren werde kosmetischer UV-Schutz um mehr als 50 Millionen Euro verschmiert werden, sehen Branchenkenner einen wachsenden Markt. "Das deutet auf ein zunehmendes Bewusstsein der Österreicher für Sonnenschutz hin", sagte Stefan Kukacka, Sprecher der Hersteller-Plattform von Haut- und Körperpflegeprodukten.

Dass im Sommer für viele Menschen trotzdem schnell die "Alarmstufe rot" erreicht ist, dürfte mitunter auch mit falscher Selbsteinschätzung zusammenhängen: 68 Prozent der Österreicher sehen sich als Hauttyp der Kategorien 3 und 4, die schnell bis sehr schnell bräunen und eher sonnenunempfindlich sind. Nur knapp 30 Prozent schätzen sich als (sehr) sonnenempfindlich (Hauttyp 1 und 2) ein.

Die Mittagssonne meiden und generell lieber im Schatten bleiben: Daran hält sich mehr als jeder zweite Befragte, Frauen mehr als Männer, ältere Menschen eher als die Jungen: 61 Prozent der 50- bis 59-Jährigen stimmen dem zu, aber nur 37 Prozent der 14- bis 19-jährigen. Die Jüngeren leiden auch am öftesten: Bei den 30- bis 39-Jährigen haben fast 43 Prozent jedes Jahr einen Sonnenbrand, dicht gefolgt von den 14- bis 19-Jährigen mit 38,8 Prozent und den 20- bis 29-Jährigen mit 34,4 Prozent.

Der Lichtschutzfaktor, LSF, zeigt an, um wie viel länger sich jemand eingecremt in der Sonne aufhalten kann, ohne Sonnenbrand zu bekommen. Welcher LSF passt, richtet sich nach der Eigenschutzzeit der Haut. Das ist die Zeitspanne, in der man sich der Sonne aussetzen kann, ohne dass Sonnenbrand entsteht. Abhängig von Hauttyp, Ort und Jahreszeit sind das im Durchschnitt fünf bis 30 Minuten. Eine Sonnencreme mit LSF 30 verlängert die Eigenschutzzeit um den Faktor 30.

Tatsächlich wird der angegebene LSF fast nie erreicht, weil viele zu sparsam cremen. "Man kann mit 30 Milliliter für einen Erwachsenen für den ganzen Körper oder sechs Teelöffel Sonnencreme rechnen", sagte die Allgemeinmedizinerin Veronika Lang. Alle zwei Stunden sei Nachcremen sinnvoll. Es verlängert den Schutz nicht, hält ihn aber aufrecht, etwa nach dem Baden.

41 Prozent der Österreicher verwenden laut "Kosmetik transparent" für den Körper Sonnenschutz mit LSF 30 bis 50, gefolgt von 34 Prozent, die sich für LSF 15 bis 25 entscheiden. Im Gesicht dominiert mit 40 Prozent LSF 30 bis 50, gefolgt von LSF 15 bis 25 mit 31 Prozent.