Elmar Schwarzlmüller Die Umweltberatung

Reparieren ist umweltfreundlich Die Klima-Krise ist durch die Corona-Krise nicht verschwunden. Durch die Trockenheit in weiten Teilen Österreichs drohen Ernteausfälle und Waldbrände. Es braucht rasche Klimaschutzmaßnahmen, um auch die Klima-Fieberkurve abzuflachen. Reparieren statt Wegwerfen ist effektiver Klimaschutz.

Die lange Trockenperiode in Österreich macht deutlich, dass Klimaschutz das Gebot der Stunde ist. „Eine effektive Klimaschutzmaßnahme, die sich gleich umsetzen lässt, bietet das Reparaturnetzwerk: kaputte Gegenstände reparieren lassen, statt sie wegzuwerfen und durch Neukauf zu ersetzen. Es ist höchste Zeit, die Anzeichen für den Klimawandel ernst zu nehmen“, appelliert DI(FH) Mag. Markus Piringer von DIE UMWELTBERATUNG. 

Reparieren ist Klimaschutz

Eine Analyse des European Environmental Bureau - EEB zeigt: Würden alle Waschmaschinen, Notebooks, Staubsauger und Smartphones in der EU um nur ein Jahr länger verwendet werden, dann würde das jährlich rund 4 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) einsparen. Das ist dieselbe Menge, die rund 2 Millionen weniger Autos auf den Straßen einsparen würden.

Herstellung wirkt sich stark auf die Umwelt aus

Ein häufiges Argument für den Kauf eines neuen Produktes ist, dass das neue Gerät im Gebrauch weniger Energie benötigt und daher umweltfreundlich und klimaschonend sei. Dabei wird übersehen, dass sowohl die Produktion des neuen Gerätes als auch die Entsorgung des alten Gerätes viele Ressourcen und Energie verbrauchen.
So entstehen 72% der Umweltauswirkungen eines Handys nicht während der Nutzungsphase, sondern bei Herstellung und Entsorgung! Für Notebooks und Computer liegt dieser Anteil bei 52%, für Waschmaschinen immerhin noch bei 25%. „Um die Umwelt und das Klima zu schonen, gilt also: möglichst langlebige Produkte kaufen und diese bei einem Schadensfall reparieren lassen.“ empfiehlt Umweltberater Piringer.

Wann ist ein Gerätetausch ökologisch sinnvoll?

Angenommen, dass die Energieeffizienz von Geräten jedes Jahr um 5% zunimmt (ein sehr hoher Wert, der in der Realität schwer erreichbar ist), müssten viele Geräte wesentlich länger genutzt werden, bis ein Neukauf ökologisch Sinn macht:

  • Je länger ein Handy genutzt wird, desto besser. Aus ökologischer Sicht wäre es sinnvoll, das Handy ganze 25 Jahre lang zu verwenden. Derzeit wird ein Mobiltelefon aber im Schnitt alle 3 Jahre ausgetauscht.
  • Bei Notebooks ist der Austausch aus ökologischer Sicht nach frühestens 20 Jahren sinnvoll. Sie werden aber durchschnittlich nach 4,5 Jahren ersetzt.