Martin Dichler (rechts) und Jürgen Mayer im künftigen Behandlungsraum mit Laser- & Kühlgerät.  |  M. Lohninger

Neues Studio: Wenn Tattoos weg sollen Tattoo-Entfernung & Co: Martin Dichler und Jürgen Mayer füllen in ehemaliger Fahrschule bald Marktlücke im Waldviertel. Ärzte in Behandlungen eingebunden.

Immer mehr Menschen haben Tattoos. In Deutschland zieren zum Beispiel laut aktueller Studie der Uni Leipzig bereits die Hälfte aller Frauen zwischen 25 und 34 Jahren Tätowierungen, in den USA haben sich laut Studien ein Drittel der Erwachsenen stechen lassen.

Aber was tun zum Beispiel mit dem Namen der oder des Angebeteten am Oberarm, wenn die große Liebe dann doch nicht für immer war?

„Der Wohlfühl- und Schönheitsmarkt wächst. Menschen wollen zunehmend etwas für ihre Schönheit und ihr Wohlbefinden tun.“ Skinfinity-Mitbegründer Jürgen Mayer 

Dann kann das Tattoo im Regelfall wieder entfernt werden, allerdings mit relativ hohem Aufwand und – für Waldviertler – derzeit erst nach Anreisen bis Linz oder Wien. Zumindest Letzteres wird bald der Vergangenheit angehören: Jürgen Mayer und Martin Dichler wollen in der Woche vor Weihnachten das Laserstudio „Skinfinity“ in der Bahnhofstraße 59 in Gmünd eröffnen.

Die Vorbereitungen dafür sind im generalüberholten ehemaligen Schulungsraum der früheren Fahrschule Zischka bereits fortgeschritten. Die zwei am Landesklinikum Gmünd beschäftigten diplomierten Krankenpfleger haben auf insgesamt 86 m 2 Fläche ein stilvolles Studio mit Empfangs- und Verkaufsraum (für Naturkosmetik-Produkte von Styx und „dline“), Wartebereich, Besprechungsraum und zwei Behandlungsräumen geschaffen. An die 100.000 Euro haben sie dafür in die Hand genommen.

Die Idee zum Gang in die nebenberufliche Selbstständigkeit sei nach dem Lesen von Berichten über das Tätowieren und die Frage, wie man Tattoos wieder loswerden kann, gereift, sagt Jürgen Mayer: „So haben wir uns mit dem Thema auseinandergesetzt und haben gemerkt, dass es da in einem weiten Umkreis kein Angebot gibt und was das Lasergerät eigentlich kann. Wir sind hier wirklich breit aufgestellt, können für alle Altersklassen etwas anbieten.“

Auch eine dauerhafte Haarentfernung ist möglich

Herzstück ist ein multifunktionaler Laser, der Farbstoffe durch Erhitzung in kleinste Bestandteile zersetzt, die danach über das Lymphsystem abtransportiert werden – und als Ergänzung dazu ein starkes Kühlgerät. Mittels Lasertechnik können hier nach Voranmeldung nicht nur unlieb gewordene Tattoos, sondern unter anderem auch Akne, Pigmentflecken oder Besenreiser entfernt werden. Auch eine dauerhafte Haarentfernung ist möglich.

Mayer und Dichler haben im Vorfeld der Studio-Eröffnung neben einer intensiven Schulung auch vielfach selbst Tattoos entfernt. Sie bringen gemeinsam mehr als 40 Jahre Erfahrung im Gesundheitsbereich mit und haben auch beruflich Erfahrungen mit Lasern. Für „Skinfinitiy“ arbeiten sie zudem mit den Oberärzten Julia Dlask (Kliniken Gmünd und Zwettl) und Matthias Lenz (Klinikum Horn) zusammen, die gemeinsam auch eine Praxis in Schrems betreiben. – Ein Arztgespräch ist im Vorfeld der meisten angebotenen Behandlungen zwingend vorgeschrieben, die Mediziner begutachten unter anderem das betroffene Hautareal und klären allfällige Risikofaktoren ab.

Dichler und Mayer vertrauen auf den Erfolg ihres Geschäftsmodells. „Der Wohlfühl- und Schönheitsmarkt wächst“, sagt Jürgen Mayer: „Menschen wollen zunehmend etwas für ihre Schönheit und ihr Wohlbefinden tun.“ Damit wachse auch der Bedarf nach Tattoo-Entfernungen. Auch an eigenen Tattoos hat das Duo das Lasergerät bereits erfolgreich angewendet.