St. Pölten rüstet sich für Festival-Ansturm
Im Ausnahmezustand sein wird die Landeshauptstadt wieder während des Frequency-Festivals von Dienstag, 15., bis Donnerstag, 17. August, und auch davor und danach. Für die zigtausenden Festival-Gäste laufen daher nicht nur beim Veranstalter die Vorbereitungen auf Hochtouren – auch sämtliche Einsatzkräfte, Hotels und Handelsbetriebe rüsten sich für den Ansturm.
Im Einsatz
Das Rote Kreuz schickt insgesamt 430 Retter und 20 Fahrzeuge aufs Festival-Gelände, die voraussichtlich wieder 10.000 Stunden ehrenamtlich im Einsatz stehen werden. Rund 110 Sanitäter, Notärzte und Mitglieder des Kriseninterventionsteams versehen zu Spitzenzeiten gleichzeitig ihren Dienst. Die drei Stützpunkte im Campingbereich und der Hauptstützpunkt mit den Notärzten sind rund um die Uhr besetzt, an den vier Stützpunkte auf dem Kerngelände sind die Retter während der Spielzeiten aktiv.
Die Stadt-Feuerwehr sowie die Feuerwehren Spratzern und Stattersdorf stellen zu den Hauptzeiten insgesamt 40 Mitglieder ab, nachts halten an den drei Festival-Tagen sowie am Montag und Freitag zumindest 14 Feuerwehrleute Brandsicherheitswache am Campingareal. Zum Festival-Einsatz rücken die Freiwilligen mit drei Tanklöschfahrzeugen, vier Quads, einem Spezialfahrzeug und dem mobilen Einsatzleitungscontainer an. Von Montag bis Freitag ist auch die Wasserrettung mit drei Rettern gleichzeitig an der Traisen im Einsatz – vor allem in der Nähe der A 1 und beim Wehr in Spratzern.
Polizeibeamte sind täglich bis zu 80 vor Ort. „Wegen der allgemeinen Sicherheitslage diesmal etwas mehr“, erklärt Stadtpolizeikommandant Franz Bäuchler. Speziell bei der Anreise und beim Eintritt werde es vorgelagerte Kontrollen geben. „Wir prüfen stichprobenartig und verschärfen unsere Kontrollen hinsichtlich möglicher Waffen.“ Erfahrungsgemäß seien aber Taschenzieher-Banden und Zeltschlitzer das Hauptproblem. „Die Aggressivität war zuletzt ein bisschen mehr, aber doch relativ überschaubar.“ Bäuchler appelliert, keine wertvollen Gegenstände mitzunehmen oder gar im Zelt zu lassen.
Handel baut vor
Mit gutem Umsatz können auch die Lebensmittelgeschäfte rechnen. Die Spar-Filiale am Schwaighof sowie der Eurospar-Markt in der Porschestraße lagern etwa bereits zusätzliche Mengen an Getränken und Snacks ein, erzählt Patrick Bruche von Spar.
Kika-Geschäftsführerin Doris Grassmann rechnet wieder mit zahlreichen Gästen. „Das sind friedliebende, junge Leute, die oft sehr müde sind.“ Bei Kika werden Sitzgarnituren aufgestellt, Küchenrollen, Klappsessel und Becher verkauft.
Die Stadt erwartet auf Basis einer Studie eine Umwegrentabilität von mehreren Millionen Euro: „Im Durchschnitt gibt ein Festivalbesucher zwischen 600 und 700 Euro aus“, erklärt Rathaussprecher Martin Koutny. Der Werbewert und Imagegewinn für die Stadt seien überdies so gar nicht finanzierbar.
Guter Vorverkauf
Der Vorverkauf verläuft dieses Jahr sensationell gut, freut sich Festival-Boss Harry Jenner. „Bei den Tageskarten wird es schon eng. Die 1.000 Caravan-Tickets sind schon ausverkauft.“ Bei gutem Wind rechnet Jenner mit 140.000 Gästen.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Das Ausmessen vor Ort ist im Gange, bald danach kommen über 100 Lastkraftwagen mit den Elementen für das neunte Frequency am Traisenufer – darunter die Teile der 120 Meter breiten Hauptbühne.
Für den Kulinarikbereich hat Harry Jenner ein paar mehr Food Trucks auf Lager, serviert werden diesmal auch Heuschrecken. Neu sind auch ein Early-Camper-Partyzelt, Rock-DJs im Nightpark und der Red-Bull-Brandwagen.
Ein paar Tipps hat Jenner im Vorfeld des Spektakels noch parat: Auf www.frequency.at lässt sich bequem Guthaben für das Cashless-Zahlungssystem aufbuchen. „Und bitte ans Glasverbot halten. Das hilft uns beim Kontrollieren.“